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11 Marketing-Tipps für KMUs in Facebook

Gerade für kleinere Unternehmen bietet das Web Chancen, mit kleinem Budget viel zu bewirken. Recherche im Web ist heute Teil von jeder Evaluation von Produkten, Lieferanten oder Dienstleistern. Entsprechend ist die eigene Magnet-Wirkung im Web von grosser Bedeutung.

Einleitend ein paar Worte zum ominösen „EdgeRank“. Wichtiges Basiswissen für Firmen in Facebook. Facebook kann Interessantes von Uninteressantem unterscheiden – und bremst Letzteres aus. Wie funktioniert die Unterscheidung? Anhand der Engagement-Rate.

Das heisst zum Beispiel: uninteressierte „Fans“ anlocken oder einkaufen ist nicht nur schlecht fürs Image, es führt Facebook dazu zu glauben, die Inhalte seien uninteressant und müssten ausgefiltert werden. Die eigene Reichweite sinkt. Sackgasse.

Low-Budget Facebook-Marketing-Tipps

Grundlage1- Sich wichtige Grundlagen aneignen

Als Firma in Facebook wirksam zu sein ist nicht dasselbe wie die private Nutzung von Facebook. Unter uns: man kennt nicht automatisch Dinge wie EdgeRank, ideale Viralitätswerte, Bedeutung von „People Talking About This“ usw., nur weil man seit 5 Jahren auf Facebook ist.

Ich will nicht spammig wirken, aber der Hauptgrund für unsere Facebook-Kurse ist, dass kleine Firmen endlich aufhören sollten, alle möglichen Fehler neu zu erfinden und sich damit in Sackgassen zu reiten, aus denen sie nicht ohne Geldeinsatz raus kommen.

Relevante Themen2 – Relevante Themen finden und aufbereiten

Kostengünstig aber zeitintensiv: die Aufbereitung von Themen, die von Nutzen für die Zielgruppe sind.

In meiner Arbeit mit Schweizer KMUs stelle ich immer wieder fest, dass irgendwo auf einem Server ein Archiv von solchen Inhalten bereit steht. Beispielsweise Artikel, die man in Kundenzeitungen mal versandt hatte. Ein unschätzbarer Wert, der unbedingt genutzt werden sollte.

Nicht nur Facebook3 – Breiter Horizont: nicht nur Facebook denken

Oft starten Firmen mit einer Seite in Facebook, ohne sich bewusst zu sein, wie die Plattform mit ihren anderen Auftritten im Web zusammenspielen soll. Man hat viel von Facebook gehört und will jetzt auch. Ein Fehler.

Man muss mit Planung dran gehen. Was will man eigentlich erreichen? Mit welchen Inhalten will man die Seite befüllen?

Wichtige Fragen, die oft dazu führen, dass man sich erst mal betreffend der eigenen Website an die Nase nehmen muss. Viele Firmen haben noch „Broschüren-Websites“ mit „Über uns“, „Unser Angebot“ und „Kontakt“. Solche Websites taugen wenig im heutigen Umfeld.

Mobile Ready?4 – Ready for Mobile

Müsste man eigentlich im 2013 nicht mehr erwähnen? Gegen die Hälfte der Nutzer von Facebook (Tendenz steigend) nutzt das Web unterwegs. Also mit Tablet oder Smartphone.

Einerseits muss dafür beachtet werden, dass „Tab-Erweiterungen“ von Firmenseiten in den Facebook-Apps bisher gar nicht erscheinen. Andererseits stellt sich auch hier wieder die Frage nach der Aufbereitung unserer Inhalte. „Ist unsere Website mobilfreundlich?“

Wichtig ist hier, dass ein Link von Mobilgeräten geteilt werden kann und bei einem Desktopnutzer in der Desktop-Version erscheint – und umgekehrt! Zu oft sieht man, wie solche Links beim Wechsel von Smartphone zu PC zur Startseite umleiten. Das tötet Viralität ab.

Communtiy Building5 – Grundaufbau mittels Werbeanzeigen

Anzeigen sind sicherlich nicht die Zukunft. Sehr nützlich können sie trotzdem sein, um Aufmerksamkeit für die Firmenseite in Facebook zu erlangen. Dabei gilt: je bekannter und beliebter die Marke, desto einfach lässt sich eine Community auf diese Weise aufbauen.

In solchen Fällen sollte unbedingt zumindest eine Test-Kampagne mit einigen Anzeigenvariationen durchgeführt werden, um herauszufinden, wie wirksam ein grössere Budget allenfalls wäre.

Ist der Brand schon beliebt, sind die Kosten pro Klick bei einer gut gestalteten Anzeigenkampagne sehr tief. Jede später in Community Management investierte Stunde lohnt sich um ein Vielfaches, wenn man bestehende begeisterte Kunden zu Facebook-Fans „konvertieren“ kann.

Wichtig: nie ausserhalb von Facebook Fans kaufen! So schadet man nicht nur seinem Image, sondern auch konkret seiner Reichweite in Facebook.

Vorteil und Aufruf6 – Anzeigen brauchen Vorteile und Aufrufe

In klassischen Anzeigen in der rechten Spalte in Facebook ist man platztechnisch sehr eingeschränkt. Man hat ein Titel, ein kleines Bildchen und wenig Fliesstext zur Verfügung.

Weniger ist auch hier mehr. Zwei Dinge sollte in der Anzeige einfach ersichtlich sein: ein Nutzen und ein Handlungsaufruf.

Setzt man die Anzeige für den Aufbau der eigenen Community innerhalb von Facebook ein (Punkt 5), so muss der Titel der Anzeige identisch sein mit dem Titel der Fanseite. Man hat also nur Bild und Fliesstext, um kreativ zu sein. Im Titel der Fanseite selbst kreativ sein ist nämlich ein weiterer Punkt auf der schwarzen „Don’ts“-Liste.

Achtung bei Gewinnspielen7 – Aufpassen mit Gewinnspielen

Es gibt Leute, die sagen, ohne Gewinnspiele würde auf Facebook gar nichts gehen. Das ist Unsinn. Trotzdem können Gewinnspiele ab und zu durchaus nützlich sein für die Förderung der (zentral wichtigen) Interaktionen auf der Firmenseite.

Aber Achtung: Gewinnspiele können auch zum klinischen Tod der Seite führen. Dann nämlich, wenn die schlechten Fans angezogen werden. Grundlage 1 in Facebook: die meisten Nutzer sind schlechte Fans (für unsere Firma). Zieht man die falschen an, führt das zur automatischen Ausbremsung durch das System von Facebook selbst.

Wichtigste Regel bei Gewinnspielen: das Ziel muss immer sein, interessant zu sein für Menschen, die sich auch für die Themen interessieren, zu denen man Inhalte veröffentlicht. Zudem gibt es eine Handvoll Richtlinien spezifisch für Gewinnspiele (siehe Link im Abschnitt „Promotions“), die Firmen beachten müssen.

Rad nicht neu erfinden8 – Gewinnspiele nicht neu erfinden

Ein Foto-Wettbewerb ist in der Regel ein Foto-Wettbewerb. Wir sprechen hier für KMUs und über „low-budget“. Da muss man nicht eine Eigenentwicklung lancieren, man kann auf bestehende Lösungen zurückgreifen, die verschiedene Anbieter vermieten. So spart man erheblich Kosten, weil man sich die Entwicklung mit vielen anderen teilt – man muss sich aber auch bewusst sein, dass man nicht die gleiche Flexibilität hat, wie bei teuren Eigenentwicklungen.

Magnetischer Inhalt9 – Glänzen mit Inhalten

Anfangs erwähnt: hilfreiche, relevante Inhalte sind das A und O im heutigen Web. Darum setzen so viele Firmen jetzt auf Blogwebsites mit WordPress – man muss regelmässig veröffentlichen können. So auch in Facebook.

Wenn man nun schon soviel Zeit in die guten Inhalte steckt – warum nicht zusätzlich damit punkten? Es gibt verschiedene Anzeigeformate in Facebook, die ermöglichen, die Inhalte – statt reiner Anzeigen – zu boosten. Beispielsweise kann man manuell einen bestimmten Eintrag mit einem Budget ab wenigen Franken versehen, um dem Inhaltsstück mehr Reichweite zu geben.

Beobachten10 – Ähnliche Seiten beobachten

Wie gehen ähnliche Firmen mit Facebook um? Gibt es in der Branche schon „Stars“? Wenn nicht – umso einfacher für Sie. Wenn schon, dann können Sie daraus wichtige Lektionen ableiten. Dabei gilt immer zu beachten, dass man von aussen nur einen Teil der Wahrheit sieht. Von der Gesamtzahl der Fans der Konkurrenz sollte man nicht viel ableiten. Wennschon von dem Prozentsatz der „Personen, die darüber sprechen“ aus dem ganzen Kuchen der Fans.

Nützlich für solche Auswertungen können verschiedenste Tools und Websites sein, wie zum Beispiel SocialBakers (nicht nur Facebook) oder Quintly. Beides Empfehlungen.

Integration11 – Integration, Integration

Eine Seite in Facebook eröffnen ist erst der Anfang. Sie muss natürlich dann auch sichtbar werden.

Beispielsweise auf der Website. Da genügt ein kleines Facebook-„F“ bei Weitem nicht. Wer klickt da drauf – mal abgesehen davon, dass Sie gar nicht wollen, dass man von Ihrer Website weg klickt, wenn man schon den langen Weg dorthin geklickt hat.

Nutzen Sie dafür die sozialen Plugins, die Facebook zur Verfügung stellt – sie wurden in den letzten Wochen technisch überarbeitet und sind nun viel schneller geworden.

Gehen Sie einen wichtigen Schritt weiter: wenn Kunden ein Ladenlokal oder anderen Standort Ihrer Firma besuchen, muss Facebook auch dort integriert sein. Aus dem Nichts werden nicht plötzlich viele Fans auftauchen. Und bestehende Kunden haben höhere Interaktionsbedürfnisse als Wildfremde. Begeistern Sie Ihre bestehenden Kunden mit guten, hilfreichen Inhalten.

Fazit

Die Facebook-Welt ist gross und vielfältig. Es gibt keine vorgefertigten Rezepte – es gibt aber Dinge, die Sie unbedingt vermeiden müssen, um nicht ausgebremst zu werden.

Wie überall im heutigen Web gilt auch hier: weniger PR-Speak, mehr Echtheit und hilfreiche Inhalte. Man sollte mit Plan dran gehen und sich bewusst sein, dass ein wichtiger Job am Start nicht unterschätzt werden darf. Nicht das Community Management (das dann auch) – nein, das Community Building.

Obige Marketing-Tipps finde ich wichtig, bevor man anfängt, in konkreten Kampagnen zu denken. Kampagnen funktionieren in Social Media erst, wenn eine Community schon aufgebaut ist. Entsprechend kann man nicht 3 Wochen vor Kampagnenstart erst mit Facebook und Co. anfangen.

Weitere Erfahrungen oder Tipps? Oder Fragen zu den erwähnten Punkten? Die Kommentare unter diesem Artikel sind dafür offen.

Viele dieser Aspekte behandeln wir überraschenderweise am Kurs „Facebook für Unternehmen“.

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